BAG Tierschutzpolitik begrüßt Ergebnisse der Zukunftskommission und fordert ernsthafte Berücksichtigung bei Koalitions-Verhandlungen

In dieser Woche wurde der einstimmig verabschiedete Abschlussbericht der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ veröffentlicht, in der verschiedenste Akteur*innen aus dem Bereich Landwirtschaft vertreten waren. Vertreter*innen von Umweltgruppen, aus dem Tierschutz und der Bauernverband saßen zusammen an einem Tisch und haben nach Lösungen für die Problematiken die mit der Haltung und Nutzung von Tieren einhergehen, gesucht. Am Ende waren sich alle einig, dass es eine Transformation und stärkere Regulierung in der Landwirtschaft braucht. Folgende Punkte haben großen Einfluss auf unsere Umwelt und unser Klima, weswegen hier gravierende Fortschritte nötig sind:

  • weniger sogenannte Nutztiere müssen gehalten werden, weil diese schädliche Klimagase verursachen (durch u.a. Ausscheidung, Futtermittelanbau auf gerodeten Regenwald- oder trockengelegten Moorflächen)
  • weniger bis keine Pestizide sollen mehr zum Einsatz kommen, da diese die Umwelt belasten und das Artensterben mit verantworten
  • Fleisch muss teurer werden. Es müssen die Kosten der Umweltschäden eingerechnet werden, die die Fleischherstellung verursacht.
  • weniger tierische Produkte müssen konsumiert werden, da diese die negativen Auswüchse der Landwirtschaft vorantreiben. Es wird eine Reduktion tierischer Produkte um 50% empfohlen, um das Klima zu schützen und den Vorgaben der DGE (dt. Gesellschaft für Ernährung) zu entsprechen.

 

Es braucht also von Vielem weniger: weniger sogenannte Nutztiere, weniger Pestizide, weniger Produktion und auch weniger Konsum tierischer Lebensmittel.

Im Gegenzug erhalten wir mehr Klimaschutz, gesündere Lebensmittel, eine ökologischere Landwirtschaft und Verbesserungen im Tierhaltungsbereich.

Es ist bemerkenswert, dass selbst der Bauernverband diesen Handlungsbedarf endlich sieht und Forderungen zur Transformation der Landwirtschaft stellt. Diese Chance müssen wir in der nächsten Wahlperiode nutzen und unsere ureigenen Vorstellungen von Landwirtschaft nun noch deutlicher nach außen tragen. Vor allem auch die von Dürre-Sommern geplagten Landwirt*innen müssen wir bei ihren Vorhaben, mehr für die Umwelt und die Tiere zu tun, unterstützen. Gerade umstiegswillige Landwirt*innen müssen Ausstiegsoptionen aus der kommerziellen Tierhaltung erhalten.

Wir hoffen, dass sich unser Spitzenduo, Annalena Baerbock und Robert Habeck diesen Zielen anschließt und auf deren konsequente Umsetzung hinarbeitet.

Das Statement kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Bundesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik

11.07.2021



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